Turm III und IV: Werkbank und Reisekoffer mit Licht (Christoph Meier)

Werkbank aus dem Inventar von Schloss Esterházy, Stahl, Lack, Leuchtstofflampen, Elektrik, Maße variabel.
Christoph Meier, 2014
Reisetruhe aus dem Inventar von Schloss Esterházy, Kunststoff, Leuchtstofflampen, Elektrik, Maße variabel.
Christoph Meier, 2014

Joseph Haydn wirkte von 1761 bis 1803 als Hofmusiker, Kapellmeister und Komponist für das Haus Esterházy. Seit 2009 ist dieser kunstreichen Epoche im Schloss Esterházy in Eisenstadt unter dem Titel Haydn explosiv. Musik aus revolutionären Zeiten eine Dauerausstellung gewidmet. 2014 hat sie Christoph Meier um zwei ortsspezifische Werke zum Thema „Die Schöpfung“ ergänzt.

Beide Werke von Christoph Meier paraphrasieren inhaltlich Haydns Oratorium Die Schöpfung. Verwendung fand eine alte Werkbank und eine Reisetruhe aus dem Fundus des Schlosses. Die verschiedenen darauf arrangierten Leuchtmittel sind gleichsam am Weg, vergleichbar mit dem Wechsel zwischen zwei Aggregatzuständen.
Die ölige Werkbank verweist auf die handwerkliche Arbeit am Oratorium, die Reisetruhe auf den internationalen Erfolg des Komponisten. Der Beutel wurde als eine Art Vorstufe zum Stern gewählt, als ein Moment in einem Entwicklungsstadium zur Skulptur. Ausstellungstechnisch machen die leuchtenden Skulpturen den Innenraum durch das Glasportal hindurch in Richtung Hof sichtbar.


»Eine lose Anordnung – lose aber eben schon angeordnet –, unpräzise, aber am Weg zur vollendeten Schöpfung. Auch die vorgefundene Werkbank und der alte Reisekoffer sind klassische Utensilien einer Transformation. Beide Objektarrangements formen eine Klammer. Dazwischen bilden Begriffe wie Blitz, Schöpfung, Licht und Metamorphose eine Art Lichtung für Haydns großes Werk.«

Christoph Meier, 2014

Christoph Meier (*1980 in Wien), studierte Architektur an der TU Wien und Kunst an der Akademie der Bildenden Künste Wien. Mitherausgeber des KünstlerInnen-Fanzines Black Pages seit 2009. 2013 österreichisches Staatsstipendium für Bildende Kunst.