2018

Poesie des Scheiterns

Die Ausstellung präsentierte die drei Preisträger des Esterhazy Art Award 2017, Ákos Ezer, Zsófia Keresztes und Imre Nagy, konzentriert in einer ortsspezifischen Installation im Weißen Saal von Schloss Esterhazy.

Der Esterhazy Art Award gehört zu den wichtigsten unabhängigen Kunstpreisen Ungarns. Seit 2009 wird er im Zweijahresrhythmus vergeben. Im Fokus steht das künstlerische Medium der Malerei mit seinen angrenzenden Spielarten. Ziel des Preises ist sowohl die Förderung der zeitgenössischen Kunst als auch des internationalen Dialogs. Er wird gleichrangig an maximal drei Künstler vergeben. Flankiert wird er durch Ausstellungen im In- und Ausland, die den Künstlern ihren Weg in den internationalen Diskurs erleichtern sollen. Im Dezember 2017 wurde der Esterhazy Art Award zum 5. Mal verliehen. Die begleitende große Jubiläumsausstellung fand im Ludwig Museum – Museum für zeitgenössische Kunst in Budapest statt.


Die Preisträger des Esterhazy Art Award 2017:


Ákos Ezer (*1989 in Pécs, lebt in Budapest und Tóalmás) malt Bilder, die vom Scheitern handeln. Seine Bilder entstehen suchend, den Anfang machen abstrakte malerische Elemente wie Streifen oder Flecken. Diese Grundierung wird zur Handlungsbühne, auf der sich Ezers Figuren auf den Weg oder an die Arbeit machen. Doch dann stolpern sie über ihren eigenen Körper, oder über Gegenstände, die sie mit sich schleppen.


Zsófia Keresztes (*1985 in Budapest, lebt in Budapest) produziert aus farbig gefasstem Schaummaterial und künstlichem Haar organisch wuchernde, surreale Skulpturen, die sowohl als rituelle Werkzeuge eines alten Stammesglaubens, als auch als Avatare und Masken unserer heutigen virtuellen Welt interpretiert werden können. Lustvoll konsumieren sich ihre schwankenden Gestalten selbst.


Imre Nagy (*1975 in Budapest, lebt in Wien) arrangiert fragil zusammengesetzte Skulpturen, die wie Sätze oder Gedichte funktionieren. Sie sind aus alltäglichen Dingen provisorisch gefügt und entsprechen damit der zunehmenden Vorläufigkeit unseres Sozial- und Arbeitslebens. Doch aus ihrer Verlorenheit und materiellen Hinfälligkeit entsteht zugleich eine autonome Kraft, eine strahlende Farbigkeit und poetische Dichte.