Wegeplan
Obwohl die Orangerie zeitgleich wie der umliegende Schlosspark erbaut wurde, wirkt seine streng rechtwinklige Anlage inmitten des pittoresken Landschaftsgartens wie extraterrestrisch. Auch in Relation zum Schloss ist die Anlage erstaunlich: In ihrer Grundfläche übertreffen die Terrassen der Orangerie das eigentliche Schloss um das Dreifache. Für repräsentative Zwecke diente nur der kleine Mittelpavillon als „Salettl zur schönen Aussicht“. Die Formen der übrigen Häuser und Beete folgten gärtnerisch-technischen Gründen. In ihrer Varietät beherbergten sie einst eine der größten botanischen Sammlungen Europas oder dienten dem Frühtreiben von heimischen wie auch der Kultur subtropischer und tropischer Obstarten für den Speiseplan des Fürsten. Neben Feigen, Zitronen, Pomeranzen, Orangen und Granatäpfeln war seit dem 18. Jahrhundert, europaweit, vor allem die Ananas beliebt. Sie wurden, aufwändig betreut und beheizt, in „pinery pits“ gezogen. Die botanische Sammlung wiederum war nach Kontinenten gegliedert und weitgerühmt.