Falajstrom

Heute gruppiert sich die Schlossanlage um das „Arboretum“, einer Art Bauminsel. Dieses wird flankiert vom zweigeschossigen Hauptbau, von einem Verwalterstöckel und von langgestreckten, ebenerdigen Wirtschaftsgebäuden.

Als Juwel der historischen Anlage gilt der 22 Hektar große Park um das Schloss. Gegliedert war er in einen „Hofgarten“ (Zier- und Gemüsegarten) und in einen „Tendlgarten“ (Dammhirschgehege). Dieses Renaissancekonzept der symmetrischen, harmonischen Gliederung ist selbst heute noch gut spürbar. Es zeigt sich in den Flurlinien (Alleen, Hecken, Wassergräben, Wegen), den umlaufenden Mauern und in der Anordnung der Bäume in den Streuobstgärten. Ein typisches Renaissanceelement ist auch der im Hofgarten gelegene, von einem breiten Wassergraben umgebene „Königshügel“. Er diente als Aussichtspunkt, möglicherweise auch zur Hasenzucht. Motivisch speist sich die eigentümliche Garteninsel wahrscheinlich aus dem Roman Hypnerotomachia Poliphili von Francesco Colonna (Venedig 1499). Die Geschichte der kultischen Einweihung des Protagonisten Poliphilo in die Geheimnisse der Liebe führt durch reich ausgestattete symbolische Landschaften, Gärten und Architekturen und endet auf einer von einem Kanal durchflossenen Garteninsel. Hier, auf der Liebesinsel Kythera, findet Poliphilo sein Ideal der Wahrheit, während sich die Geliebte Polia ihm zum letzten Mal entzieht. Die Beschreibungen und Illustrationen des einst viel gelesenen und bis heute berühmten Romans inspirierten ab 1546 zahlreiche Gartengestaltungen.