Werner Reiterer
Der künstlerische Vorschlag von Werner Reiterer für den Vorraum des Restaurant Henrici sieht eine riesige Lampe in Form eines von der Decke hängenden Elektroherdes vor, dessen Elektroplatten durch LED-Lampen ersetzt sind, die alternierend aufleuchten. Die Lichtfarbe ändert sich dabei von einem beginnenden Rot zum Orange und dann weiter zu einem Weiß – und retour. Da sich hinter der Mauer des Eingangsfoyers die reale Küche des Restaurants befindet, ist der Herd zugleich ein „kleiner Gruß aus der Küche“. Der Vorschlag wurde nicht realisiert, der gezeichnete Vorschlag angekauft.
„Proportional zu seiner Größe besitzt der Mensch innerhalb der Tierwelt einen der kürzesten Verdauungstrakte. Dieses scheinbare Manko kompensiert er durch diverse Gerätschaften: mittels Messer und Gabel zerkleinert er Nahrung, mit Feuer kocht er und nimmt damit dem Magen und Darm wesentliche Arbeit ab. Der Elektroherd ist in diesem Kontext eine Weiterentwicklung der steinzeitlichen Feuerstelle. Kopfüber von der Decke hängend tut er ein wenig so, als ob er die Sonne wäre. Diese wiederum liefert in Form des täglichen Lichtes den Treibstoff zur Bildung jeglicher, auf der Erde existierender organischer Substanz und somit auch unserer gesamte Nahrung.“
Werner Reiterer, 2014
Werner Reiterer (*1964 in Leibnitz / Steiermark) ist Mitglied der Wiener Secession und des Grazer Forum Stadtpark. Die Basis seines künstlerischen Schaffens bildet die zeitlich nicht begrenzte Grafikserie der „Gezeichneten Ausstellungen“, die künstlerische Ideen im weitesten Sinn zum Thema hat. Aus diesem Ideenpool heraus entwachsen Interventionen im öffentlichen Raum, Skulpturen, Fotografien und technisch aufwendige Installationen, die meistens den Betrachter aktiv in die Arbeit mit einbinden.