Wunderkammer VOLIERE

Über Vögel und Menschen
Werke / Abteilungen

Die VOLIERE ist eine Wunderkammer und eine Menagerie zugleich. Die Struktur einer Wunderkammer wurde bereits von den Planern des Hotels Galántha (Erich Bernard & Rita Guggenberger, BWM Designers & Architects, Wien) in ihrer Konzeption für das Foyer etabliert: Die raumhohen Regale, die alle Wände der Lobby füllen, sind eine direkte Referenz auf die berühmten Schrankwände der Schatzkammer auf Burg Forchtenstein. Deren Räume zählen zu den wenigen Orten weltweit, an denen sich die Grundidee einer barocken Kammergalerie noch original erleben lässt: nämlich die ganze Vielfalt und Schönheit der Welt, mitunter gegliedert in Naturalia (Naturdinge), Artificialia (Kunstdinge), Scientifica (wissenschaftliche Instrumente), Mirabilia (magische Dinge) und Exotica (Dinge aus fernen Ländern), in kunstvollen Schränken überschau- und begreifbar zu versammeln.

Der Nukleus einer Menagerie wiederum findet sich in einem übergroßen Vogelkäfig, der als Blickfang im Foyer eingeplant worden war. Er lässt sich sowohl als Reminiszenz an den legendär sprachbegabten Graupapagei von Joseph Haydn deuten als auch an die Menagerie für „Federvieh“, die sich einst im barocken Hofgarten von Eisenstadt befand.

Wie diese historische Menagerie ist auch die VOLIERE speziell Vögeln gewidmet, konkret dem Verhältnis der Menschen zum „Federvieh“. Wussten Sie beispielsweise, dass viele berühmte Opernkomponisten wie Verdi, Wagner oder Rossini Papageien hielten, denen sie ihre Melodien beibrachten? Oder dass schon in der spätgotischen Malerei ab 1400 mit der naturalistischen Darstellung von Vogelarten künstlerische Meisterschaft vorgeführt wurde? Selbst die beliebteste Oper von Mozart hat unter ihren Hauptfiguren zwei Vogelmenschen!

In der Struktur einer Kunst- und Wunderkammer umkreist die VOLIERE die menschliche Vogel-Leidenschaft sowohl mit zeitgenössischen Kunstwerken als auch mit legendären Designentwürfen der frühen Moderne. Ergänzt wird die Zusammenstellung durch eine Handbibliothek, die ornithologische Fachbücher ebenso wie entsprechende Belletristik umfasst.

Mit Werken, Designs und Arrangements von Anna Artaker, Thomas Baumann, Hugo Canoilas, József Csató, Josef Frank, Ernst Koslitsch, Leo Lunger, Edith Payer, Dagobert Peche, Katrin Plavčak, Felice Rix-Ueno, Magdalena Maller, Peter Weisz und den Sammlungen der Esterhazy Privatstiftungen

Konzeption: Vitus Weh; kuratorische Mitarbeit: Sofie Mogensen (Finerum, Wien) und Katharina Hoffmann

Bibliothekarische Beratung: Hans-Otto Hügel, Prof. für Popkultur (Mainz/Hildesheim)