Nistplatz für den Regentonnenpfeifer
Bereits zwischen den 1960er und den 1980er Jahren wurde im Westtrakt des Stall- und Hauptwachgebäudes ein vor Wind und Wetter geschützter Wochenmarkt abgehalten. Auf diesem Markt verkauften die Bauern der Region Obst und Gemüse, man konnte dort aber auch Hühnerkücken kaufen. Nach der Verlegung des Wochenmarktes wurden die Räumlichkeiten als Lagerfläche verwendet.
Mit der Eröffnung der Markthalle Kulinarium Burgenland kehrte 2014 das Marktgeschehen in diese Räumlichkeiten zurück. Ein rund 150 Quadratmeter großer Bereich wurde zu einem lichtdurchfluteten Verkaufsraum umgestaltet. Als Anlaufstelle für all jene, die ihre Lebensmittel direkt von regionalen Produzenten beziehen wollen, präsentiert die Markthalle auch wechselnd zeitgenössische Kunst aus der Region.
Die Auftakt-Installation stammt von Josef Bernhardt (*1960 in Eisenstadt, lebt und arbeitet in Forchtenstein). Sein Kunstwerk führt in den Bereich der Ornithologie und trägt den Titel „Regentonnenpfeifer“. Dieser äußerst seltenen Vogelart hat Bernhardt einen speziellen Nistkasten gebaut und vor Ort montiert.
An der Wand bereits vorgefunden wurde eine in grau gemalte Kartusche, wie sie einst bei Jagdtrophäen oder auf Landkarten verwendet wurden. Sie hat Josef Bernhardt mit dem Schriftzug „Regentonnenpfeifer“ zu einem rätselhaften Ensemble kombiniert: Könnte es sein, dass ein Exemplar des Vogels bereits erlegt wurde, oder es handelt sich um eine Spezies aus der Zukunft, die noch kein Land gefunden hat?